Das Problem bei Chili ist die Tatsache, dass es sich um nur wenige biologisch "echte" Arten handelt, dafür um umso mehr Sorten einer Art.
Arten kreuzen sich nicht untereinander. Z.B. sind Auberginen, Tomaten und Chili alles Nachtschattengewächse, aber kreuzen sich nicht, da andere Arten. Auch unter Chili bekommst Du z.B. keine Kreuzung zwischen einer Habanero, Tabasco, Rocoto oder Anaheim, da alle vier unterschiedlichen Arten angehören (
C. chinense, C. frutescens, C. pubescens bzw.
C. annuum).
Die meisten Chili sind aber wie auch die Paprika
C. annuum und die kreuzen sich (gilt auch für fast alle Tomatensorten untereinander).
Die Sorten mit vielen Pollen bestäuben sich meistens selbst, ansonsten gilt natürlich je näher beisammen desto größer ist die Gefahr, dass sich Sorten vermischen. Dies betrifft nicht die Früchte, aber dann die Pflanzen, die aus den daraus entstehenden Samen angezogen werden.
Samen professioneller Hersteller stammen entweder aus getrennten Gewächshäusern oder aus riesigen Kulturen. Hier ist die Sortenreinheit am größten (ich würde sagen 97-100%, echte Zahlen hierzu gibt es leider nicht). Wer echte Sortenheit garantiert, kann dies nur über konsequente Abschottung der Blüten und Handbestäubung leisten - alles andere ist Quatsch (und letzteres werden die wenigsten Anbieter machen, da dies in der Praxis im Verkaufsmaßstab fast nicht umsetzbar/bezahlbar ist).
Daher auch der Satz "Wir beziehen unser Saatgut von professionellen Produzenten, die auf Sortenreinheit achten. Dennoch kann eine Fremdbestäubung in der Natur nie zu 100% ausgeschlossen werden." in meinen AGB
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