Was, wie, wie oft, wieviel, wohin ^^
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Hammerl
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Holzkohle zur Bodenverbesserung

Beitrag von Hammerl »

Hat da jemand Erfahrung? Was passiert mit dem ph-Wert?

Joachim


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Kevin
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Beitrag von Kevin »

Hab mal wo gelesen das Holzkohle sehr kalkhaltig ist der ph wert müsste eigentlich in die höhe gehen hab mal bei Asche den ph Wert getestet der liegt immerhin zwischen 10 und 11.Sie soll auch viel Kalium enthalten und für Microorganismen von Vorteil sein.Ich hab mal Holzkohlepulver für ein paar meiner Exoten verwendet wurde mir aber dann abgeraten wegen der Nährstoffverfügbarkeit aber keine Ahnung was genau er damit meinte ^^ .
lg Kevin


Gast

Re: Holzkohle zur Bodenverbesserung

Beitrag von Gast »

Ölbaron hat geschrieben:Hat da jemand Erfahrung? Was passiert mit dem ph-Wert?

Joachim
Hallo Joachim,

ich habe letztes Jahr einiges an Asche auf meinem Patch verteilt, da auch ich gehört habe das die Asche viel Kalium enthalten soll, geschadet hat es auf jeden Fall bei mir mal nicht, denn die Ergebnisse waren durchweg besser als letztes Jahr, auch die Seitenranken waren um einiges dicker als im letzten Jahr. Zum PH-Wert kann ich nichts sagen, da ich keine tests gemacht habe. Ich werde aber auch dieses Jahr wieder jede Menge davon auf dem Patch verteilen.

LG

Horst


benny_p
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Beitrag von benny_p »

Holzkohle oder Holzasche ? Das sind total verschiedene Sachen !
googelt mal biochar oder terra preta ( oder so ähnlich :up s: )
Keinerlei Erfahrung, ich befass mich lieber mit grundlegenderen Sachen wie Versorgung mit org. Substanz etc...


Gast

Beitrag von Gast »

Asche als Sekundärrohstoff zur Düngemittelherstellung: eine Verwertungsoption
Vergleicht man in Tabelle 1 die Zusammensetzung von Holzasche mit derjenigen von handelsüblichem Dolomit, so wird deutlich, dass Holzasche die gleichen nützlichen Stoffe enthält. Als Mehrnährstoffdünger enthält sie zusätzlich Kalium und Phosphor. Es ist daher eine naheliegende Verwertungsalternative, Holzaschen als Sekundärrohstoff bei der Herstellung von Düngern zu verwenden. Dies schließt aber die Verwendung in gänzlich anderen Wirtschaftszweigen nicht aus.
Nährelement / Grobasche / Dolomit
Calcium / 15-46 / 30-45
Magnesium / 1-2 / 8-22
Kalium / 3-4 / 0
Phosphor / 1-2 / 0
pH-Wert / 10-13 / 8-9


matzeseins
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Holzkohle vs. Hozlasche

Beitrag von matzeseins »

Wie Benny schon sagte Holzkohle und Asche von Holz sind völlig unterschiedlich. Ich versuche mich mal kurz zu fassen.
Holzkohle ist ja ein unvollständiger Verbrennungsrückstand, während sehr reine Asche nahezu keinen organischen Kohlenstoff mehr aufweist und nahezu weiß ist. Dies wurde früher auch Pottasche genannt und enthält hauptsächlich Kaliumcarbonat (K2CO3). Dies K2CO3 ist sehr gut pflanzenverfügbar und kann als Kaliumdünger genutzt werden.
Allerdings muss man sagen, dass reine Holzasche auch sehr viele andere Elemente enthält, die der Baum über die gesamte Zeit aufgenommen hat und nicht verbrannt werden können. Dazu zählen neben den von Horst schon genannten Hauptnährelementen Ca, Mg, K, P, teilweise S, Na aber auch Schwermetalle. Wie hoch deren Anteil ist hängt immer davon ab wo der Baum stand, sprich ob viele Schwermetalle verfügbar waren. Meist ist der Gehalt an Schwermetallen aber gering, jedoch höher als normal üblich in Böden.
Dies ist für mich u.a. ein Grund keine Holzasche auf mein Feld zu bringen - kann aber auch sein, dass ich selber dies zu eng sehe.
Nun zur Holzkohle:
Holzkohle enthält all die genannten Elemente ebenfalls, auch die hohen Gehalte an Kalium, aber diese sind in der Holzkohle fixiert und somit nicht pflanzenverfügbar! Obwohl Holzkohle zumeist aus org. Kohlenstoff besteht, ist dieser nahezu innert gegen den mikrobiellen Abbau (den wir ja haben wollen). Das heißt, dass Holzkohle extrem lange im Boden verbleibt ohne das damit was passiert. Kurzes Beispiel:
Ein Stück Holz und ein gleichgroßes Stück Holzkohle etwas unter die Erde legen, während das Holz nach ca. 10 Jahren von den Mikroorgansimen nahezu abgebaut ist, liegt die Holzkohle noch unverändert vor und ist erst ca. nach 10.000 Jahren nicht mehr vorzufinden.
Jetzt dazu warum Kevin bei Holzkohlepulver abgeraten wurde. Holzkohlepulver ist eine Art unreine Aktivkohle und somit ein hervorragende (GEO-)Sorbent. Das heißt, dass im Boden eigentlich verfügbare Nährstoffe (wie z.B. K) an der Holzkohle sorbieren und damit festgesetzt werden und von den Pflanzen nicht mehr genutzt werden können. Sprich die Nährstoffe gehen zwar nicht verloren, aber sie werden auf sehr lange Zeit festgesetzt.


Hammerl
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Beitrag von Hammerl »

Danke für eure Erleuterungen.

Gemeint hab ich ausdrücklich Holzkohle und nicht Holzasche.

Holzasche ist nicht schlecht, hab ich schon öfters probiert. Aber Vorsicht bei der Dosierung. Mein Vater verwendet sie bei Rüben auch gegen Erdflöhe usw.

Ganz schlau bin ich aber bei Holzkohle immer noch nicht!? Im Net findet man unzählige Expertisen zu diesem Thema...

Mein Boden ist nicht allzu schlecht, werd ihn organisch gut vorbereiten.

Joachim


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Giant194
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Beitrag von Giant194 »

Also meiner Meinung nach sollte man auf Asche verzichten, wenn man Kompost oder Mist
zur Verfügung hat. Besser als Kompost vom Werk (enthält oft zu viel Gehölze) ist natürlich
Mist und da vor allem alter Pferdemist, der zwar viel Unkraut mit ins Patch bringt, aber von
den Nährstoffen her wohl mit das beste ist.

Die beste Zeit um Kompost vom Werk zu holen ist übrigens Juni bis August,
da hier viel mehr Grünzeug kompostiert wird und er reichhaltiger ist, denn später
werden dann schon wieder mehr Gehölze angeliefert. Schön wenn man
einen Bekannten hat, der bei einem nur 2 Km entfernten Kompostwerk arbeitet!

Das sind zumindest meine Erfahrungen.....

Gruß Sven


Man ist nicht stark wenn man nie hinfällt, sondern wenn man immer wieder aufsteht.
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