Ihr wisst nicht welche ihr nehmen sollt, bzw. wie ihr den Stammbaum zu verstehen habt?
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Gunnar
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Gleicher Kern aber ganz verschiedene Früchte

Beitrag von Gunnar »

Hallo,

bereits an meiner ersten und einzigen AG Pflanze vom letzten Jahr war mir aufgefallen, daß die Formen der Fruchtsätze an dieser einen Pflanze ganz verschieden aussehen (mal radförmig, mal oval). In diesem Jahr hatte ich einige AG-Pflanzen doppelt gepflanzt und dabei festgestellt, daß die Früchte an diesen Pflanzen ganz verschieden aussehen, sowohl hinsichtlich der Form als auch der Farbe. Ich habe hier mal einige Fotos zum Vergleich reingestellt, jeweils zwei Früchte vom 917 Mongeon und vom 511 Zaychkowsky, also insgesamt 4 Pflanzen (2x917, 2x511) mit jeweils einer Frucht. Eine Verwechselung der Pflanzen ist ausgeschlossen, alle Jungpflanzen waren mit Schildchen markiert.

Daher erscheint es mir nicht logisch, wenn bei einigen US-Anbietern für Kerne z.B. steht "orange and beautiful". Wie soll denn da die Farbe orange garantiert werden können, die Kürbispflanze scheint ja Form und Farbe gerade so nach "Lust und Laune" zu produzieren (bis auf grün wie bei den Squashes) :? :

Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht? Sollte mich jedenfalls nicht wundern, wenn die Kerne meiner orangenen ovalen Früchte nächstes Jahr weiße radförmige Kürbisse produzieren...

Gruß,
Gunnar
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Roger
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Beitrag von Roger »

es kommt bei den Nachkommen auf die vererbung an wenn sich beim 511 der 1068 durchsetzt rein Farbtechnisch wird wohl ein anderer Kürbis rauskommen als wenn sich der 1260 weir durchsetzt .
beim Mongeon dasselbe .
Wenn aber beide elternteile schön orasnge Kürbisse sind wird wohl die mehrheit der Nachkommen auch orange werden , aber auch da kann sich ein gen aus der Vergangenheit durchsetzten .
Das heisst auvch wenn auf der Dill Website beautyfull and Orange steht sind das nur wahrscheinlichkeiten und keine Garantie .
Übrigens dein 2. 511 könnte der schönste 511 Nachkomme überhaupt sein schöne Frucht womit hast die gekreuzt ?
Gruss Roger


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Michael
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Beitrag von Michael »

Hi Gunnar

Das hat mit der Genetik zu tun.
Viele Kerne mit orangener Genetik würden über viele
Jahre mit ebenso schönen und orangenen Kürbissen gekreuzt.

Bei jedem gepflanzten Kern kann es vorkommen, dass nicht die Eigenschaften der beiden Eltern des Kerns hervorkommen,
sonder die der Groß oder Urgroßeltern.

Will man nun möglichst schwere Kürbisse, ist es gut wenn
man Kerne pflanzt, bei denen alle "Eltern" schwere Eltern hatten.

Oder so ähnlich.. ^^


Desshalb werde ich auch meinen 682 Rupf 08 im nächsten Jahr pflanzen.
Mutter: 1207 Young (1068 Wallace x 1370 Rose)
Vater: 1385 Jutras (1068 Wallace x 998.6 Pukos)


Roger
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Beitrag von Roger »

hier ein Bild vom 1127 Kurkowsky
der grösste Nachkomme vom 511
Übrigens ist er mit dem 1502 gekreuzt und war 18 % schwerer als OTT
scheint eher mit deinem 1. 511 dem Bleichen Ähnlichkeiten zu haben


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Gunnar
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Beitrag von Gunnar »

Hallo,

vielen Dank an Euch, das ist absolut plausibel :thanks :

@Roger: Die Bestäubung des "schönen" 511 erfolgte am 26.06.08 mit 2 männlichen Blüten des 917 Mongeon. Und ja, stimmt, der 1127 Kurkowski sieht meinem zuerst abgebildeten birnenförmigen 511 Zaychkowsky am ähnlichsten aus

Gruß,
Gunnar
:up :

P.S.: Wie bist Du denn so schnell an das Foto vom 1127 rangekommen??


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GPW
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Beitrag von GPW »

Hi Gunnar
Ich hatte auch das Vergnügen einen 511 im Patch zu haben.
Meiner kommt jedenfalls keinem Deiner Bilder sehr nahe.
Hatte eigentlich bei dem 511 auf sein sehr schönes Orange gehofft.
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Gunnar
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Beitrag von Gunnar »

Hallo Janni,

ja, da kann man wirklich mal sehen wie unterschiedlich die Früchte ausfallen.

Aber dafür sieht der rötliche Kürbis des 511 Zaychkowsky bei Dir ja auch ganz außergewöhnlich aus. Oder ist das auf Deinen beiden Fotos ein- und dieselbe Frucht?

Gruß,
Gunnar
8)


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Beitrag von GPW »

Stimmt Gunnar.Sehr unterschiedlich sogar.
Mit dem Rot täuschst dich nicht.Ist seine Farbe.
Beide Bilder zeigen ein und den selben Kürbis.

LG Janni


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Michael
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Beitrag von Michael »

Lol Janmik

Einigen sachen von dir kann ich zustimmen,
aber es ist nicht ganz so extrem wie du sagst.
Es gibt jetzt zwar unglaublich viele Kreuzungen,
aber alle gehen auf 15-20 Linien zurück die viele jahrzehnte alt sind und besondere Kürbisse hervorgebracht haben.
Das habe ich mal in einem Thread auf bp.com gesehen.
Die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten dieser Linien haben so viele Farben und Formen hervorgebracht.
Auch das einkreuzen alter Samen in neue kreuzungen hat
die Gene in viele Richtungen verändert.
Desshalb würde ich es schon "Riesenkürbiszucht" nennen!
Ich glaube mit dem "sibb" könnte man richtig gute linien produzieren,
z.b. 998 x 1068 und 1068 x 998
dann diese gegenseitig sibben, die kürbisse daraus wieder usw..
irgendwann müsste es doch perfekt vermischt sein..
aber probieren geht über studieren.

Gruß


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Gunnar
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Beitrag von Gunnar »

Michael,

das würde mich auch mal interessieren. Ist denn "sibb" (Kreuzung 2er Pflanzen desgleichen Kerns) genetisch eigentlich immer besser als "self"?

Gruß
:)


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Beitrag von Michael »

Hi Gunnar,

Das kann ich dir nun wirklich nicht sagen,
ist nur eine Vermutung von mir, aber gibt sowiso
lauter verschiedene Meinungen zu dem Thema.

Also das was ich gemeint habe ist eigentlich garnicht richtig sibb
Ich werds nochmal verdeutlichen:

998 Pukos = A
1068 Wallace = B

Jahr 1
Kürbis 1: A x B
Kürbis 2: B x A

Jahr 2
Kürbis 1 :( AB) x (BA)
Kürbis 2 :( BA) x (AB)

Jahr 3
Kürbis 1:[(AB) x (BA)] x [(BA) x (AB)]
Kürbis 2:[(BA) x (AB)] x [(AB) x (BA)]

usw..
hm kapiert?


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Beitrag von GPW »

Sehr interessant Michael.
Wäre mir persöhnlich aber zu langweilig.
Macht solche Kreuzungen überhaupt wer über so viele Jahre?


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Michael
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Beitrag von Michael »

Hm ka, Sibb kann man das ja auch nicht nennen, da muss man wohl noch nen Ausdruck erfinden, falls es noch keinen für dieses Vorgehen gibt
nenne ich es jetzt einfach mal "Wuschdla" :D

Gruß
Michael


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Beitrag von Kürbisfan »

Hallole,

ich würd mal sagen das ist richtige Linienzucht. Das wird in der Kleintierzucht sehr oft gemacht. Da werden dann immer die besten aus der Linie oder aus den Linien gezielt miteinander verpaart. Wenn das konsequent durchgeführt wird, bringt das die besten Erfolge, aber manchmal auch eben Mißerfolge, wenn das Ausgangsmaterial nicht hochwertig ist. Dies kommt meist bei einer Rückverpaarung, (Inzucht)Vater mit Tochter oder Mutter mit Sohn dann zum vorschein.

Grüßle Peter


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Beitrag von benny_p »

Howard Dill hat das wohl schon gemacht, und der hat ein Leben lang dafür gebraucht

Liebe Grüsse
Benni


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Beitrag von GPW »

Will hier jemand das Schießpulver neu erfinden??


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Beitrag von Michael »

Ja Janni, gabs schon oft in der Geschichte dass etwas 2x erfunden wurde ;)
aber ist mir glaub eh zu aufwendig ;)

Gruß


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Beitrag von GPW »

Bitte nicht falsch verstehen.
Ich gebe Benny voll und ganz recht!!!


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Beitrag von Cürbitrix »

Hallo zusammen,

dieser Beitrag kam für mich gerade noch rechtzeitig..... ich wollte nämlich gerade "auf die Pirsch gehen", da ich schon Schindluder beim Erwerb meines 904Frei07 vermutet hatte :blink : :blink : . Bei der DM in Ludwigsburg war ich angesichts des 904Frei vom Baumi ob der äußeren Erscheinungsform ziemlich irritiert ........aber sowas von unähnlich zu meinem......wie Tag und Nacht.

Andererseits sind dafür alle Ghaje1297-Nachkömmlinge die ich gesehen habe, sowas von ähnlich..naja Mutter-Natur halt. :?

Wie`s ausschaut, braucht man wohl neben guten Grundvoraussetzungen wie Boden, Wasser und Dünger wohl auch noch einen "Dusel-Kern", um den ganz großen Wurf zu landen.

Gruß

Martin


.....und möge uns niemals ein AtlanticGiant auf den Kopf fallen.....
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Beitrag von a116033 »

Gibt es denn bei Kürbissen auch Inzuchtmerkmale?


wenn jemand Rechtsschreibfehler findet, kann er sie behalten
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